Die deutschen Stromkunden müssen in 2014 erneut mit deutlich höheren Kosten rechnen. Grund ist die höhere EEG-Umlage für die Ökostromförderung. Diese klettert 2014 von derzeit 5,277 Cent auf 6,254 Cent und erreicht damit einen neuen Rekordwert. Für einen Durchschnittshaushalt ergeben sich daraus Mehrkosten von rund 35 Euro jährlich. Dies geht aus einer Mitteilung des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW hervor, welcher mit für die Verwaltung der Förderzahlungen zuständig ist.
Mehrkosten von über 100 Euro für Großfamilien
Eine Großfamilie mit einem jährlichen Stromverbrauch von rund 6.000 Kilowattstunden zahlt derzeit 1.633 Euro jährlich für ihren Strom. Für 2014 wird dieser Betrag auf etwa 1.750 Euro steigen. Dies bedeutet eine Mehrbelastung von 117 Euro pro Jahr. Von diesem Betrag entfallen 62 Euro auf die Ökostrom-Umlage, 36 Euro auf die Netzentgelte und 19 Euro auf die Mehrwertsteuer. Für ein Ehepaar mit zwei Kindern erhöhen sich die Stromkosten um etwa 79 auf durchschnittlich 1.110 Euro jährlich.
Staat freut sich
Von den Erhöhungen beim Strom profitiert insbesondere auch der Finanzminister. Den mit den Umlagen erhöhen sich auch die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer. Die privaten Haushalte in Deutschland verbrauchen etwa 139 Terrawattstunden Strom pro Jahr. Bei 1,19 Cent Mehrwertsteuer auf die EEG-Umlage steigen die staatlichen Einnahmen in diesem Bereich auf 1,65 Milliarden Euro an. Bisher verdient der Staat pro Jahr etwa 1,14 Milliarden Euro am Abschlag. Allerdings versuchen die Haushalte die gestiegenen Kosten durch anderweitige Einsparungen auszugleichen, sodass sich real keine besonderen Mehreinnahmen ergeben werden.
Mehrere Gründe für den Anstieg
Zu Beginn des Jahres 2013 war die EEG-Umlage bereits um 2 Cent auf 5,277 Cent gestiegen und hat sich damit fast verdoppelt. Berechnet wird die Umlage von den vier großen Netzbetreiber auf Basis des eingespeisten Ökostroms, der Anzahl von Stromkunden sowie der Entwicklung des Strompreises. Allerdings ist der Anstieg des Ökostromstrom-Anteils nur ein Grund für die Erhöhung. Verantwortlich sind insbesondere auch die zahlreichen Entlastungen für die Industrie, welche von den privaten Haushalten ausgeglichen werden müssen. Dazu wirkt sich auch der gesunkene Börsenpreis aus. Die Umlage wird als Differenz zwischen dem auf 20 Jahren garantierten Abnahmepreis für Ökostrom und dem gesunkenen Preis an den Strombörsen berechnet. Sobald der Börsenpreis fällt, steigt die Umlage. Die gestiegene Menge an Ökostrom macht etwa 0,15 Cent der Erhöhung aus. Nicht vergessen werden sollte auch, dass etwa die Hälfte des durch die Industrie verbrauchten Stroms von der Umlage befreit ist. Deshalb müssen kleinere Unternehmen und private Haushalte eine entsprechend höhere Umlage in Kauf nehmen.
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